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Todesangst

Ich war einmal mit meinem Freund in den Westfalenhallen bei einem Comedian. Wir hatten die beste Laune und waren super gespannt auf diesen Abend. 

Als wir in der Menschenmenge unsere Sitzplätze einnehmen wollten, fühlte ich mich bereits seltsam. Ich konnte nicht beschreiben woher dieses Gefühl kam. Mein Freund setzte sich und grüßte das junge Mädchen, was neben ihm saß. 

Nun bin ich zwar eine Frau, also von Grund auf schon etwas eifersüchtig, allerdings natürlich nur in Maßen.

Daher war mir meine heftige Reaktion auf dieses Geschehnis unerklärlich: Ich war so unsagbar sauer und enttäuscht, dass er dieses Mädchen gegrüßt hatte, ohne vorher zu schauen, ob ich schon saß. 

Das Gefühl wurde immer schlimmer, kontrollierte meine Gedanken und schmerzte in meiner Magengegend, bis ich mich in der Pause tatsächlich dafür entschied zu gehen. 

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Ich verließ also ein wunderbares Event, weil mein Freund ein Mädchen gegrüßt hatte. Offensichtlich.

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In meiner Therapiestunde kam heraus, dass ich vorher in der Menge eine rote Kappe gesehen hatte. Ein markantes Kleidungsstück von einem Menschen, der mich sehr verletzt hatte.

Mein Gehirn wurde also getriggert und dachte, ich sei n Todesgefahr. Und in Todesgefahr durfte mich mein Freund doch nicht alleine lassen. 

Ohne diese Erkenntnis wäre es mir niemals verständlich gewesen, wieso ich so gehandelt hatte.

Ohne diese Erkenntnis hätte ich mich dauerhaft hinterfragt. 

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Ihr seht also; es ist wahnsinnig wichtig so ein Trauma aufzuarbeiten und sich selber verstehen zu lernen.

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© Bianca

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